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July 6, 2022

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Bessere Technologie für mehr Sicherheit in der Seefahrt

Die Digitalisierung steht bei den Prioritäten der Schifffahrtsbranche fast so weit oben wie ihr naher Verwandter, die Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Die beiden sind quasi untrennbar miteinander verbunden. Das eine bedingt das andere oder ist zumindest das Mittel zur Verbesserung der Leistung, bis die neuen Kraftstoffe, die die Industrie benötigt, verfügbar sind.

Digitale Tools ermöglichen es, auf verschiedene Herausforderungen zu reagieren: Sie helfen Reedereien, den Treibstoffverbrauch zu berechnen und zu erfassen, verbessern die Effizienz von Fahrten durch die Bereitstellung von Navigationsdaten oder ermöglichen die Vernetzung der Crew.

Wie wir bereits in anderen Beiträgen auf dieser Seite festgestellt haben, besteht die eigentliche Herausforderung darin, die Digitalisierung und den Menschen so miteinander zu verbinden, dass sich Seeleute auf die Kernaufgaben konzentrieren können, die menschliche Leistung verbessert wird und Gesundheit und Wohlbefinden gefördert werden.

Der jüngste einer Reihe von Berichten, die der Kommunikationsprovider Inmarsat bei dem Beratungsunternehmen Thetius in Auftrag gegeben hat, stellt drei wichtige Fragen an die Schifffahrtsindustrie. Erstens: Welchen Stellenwert sollte der Schifffahrtssektor den menschlichen Faktoren beimessen, wenn es um die digitale Transformation der Schifffahrtsindustrie geht?

Zeitens: Welche Rolle spielt die menschliche Leistung beim Aufbau eines schlanken, wettbewerbsfähigen, digitalisierten und profitablen Handelsschiffsbetriebs? Und drittens: Wie werden menschliche Faktoren mit digitalen Prozessen, Verfahren und Technologien verknüpft, um ein Schiff zu konzipieren, das die richtigen Ergebnisse für die Reederei und eine sichere und motivierende Umgebung für die Besatzung bereitstellt?

Die Bedeutung der Arbeitskräfte im Seeverkehr für das Funktionieren der Weltwirtschaft kann nicht genug hervorgehoben werden, und die Entwicklung in der Schifffahrtsbranche macht deutlich, dass qualifizierte, motivierte und gut behandelte Seeleute entscheidend dafür sein werden, dass die Schifffahrtsbranche sowohl ihre geschäftlichen als auch ihre ökologischen, sozialen und Governance-Verpflichtungen (ESG) erfüllen kann.

Anstatt zuzulassen, dass Fachkräfte in der Schifffahrt misstrauisch oder gar ängstlich gegenüber digitalen und aufstrebenden Technologien werden, stellt der Bericht fest, dass der Sektor die anhaltende Bedeutung des Humankapitals erkennen und sich intensiv dafür einsetzen muss, Besatzungen für die Zukunft zu gewinnen und zu halten.

Neue, bessere Arbeitsmethoden sind möglich, denn digitale Tools und Konnektivität sorgen für eine zufriedenere und produktivere Stimmung an Bord. Innerhalb kürzester Zeit entstehen und wachsen völlig neue und aufregende Aufgabenbereiche, so der Bericht.

Die Tatsache, dass die Hälfte der befragten Seeleute glaubt, dass es innerhalb von fünf Jahren einen Rückgang der Beschäftigungsmöglichkeiten um 25 % geben wird, deutet jedoch darauf hin, dass mehr getan werden muss, um aufzuzeigen, wie sich diese Rollen entwickeln oder wie sie künftig ersetzt werden.

Die Herausforderung wird noch verstärkt durch die Tatsache, dass sich die Zufriedenheit von Seeleuten auf einem historischen Tiefstand befindet. Die gesellschaftlichen und generationsbedingten Erwartungen und Ziele ändern sich, aber das Leben auf See stagniert für viele.

In dem Bericht wird die Aufnahme von Bestimmungen zur Internetkonnektivität in das Seearbeitsübereinkommen als Paradigmenwechsel bezeichnet, da damit eines der Hauptanliegen der Seeleute von heute berücksichtigt wird. Unsere eigene Analyse deutet darauf hin, dass dies jedoch nicht so einfch umzusetzen sein wird wie angenommen, und es bleibt abzuwarten, wie sich das Vorgehen hier schlussendlich gestaltet.

Ungeachtet der Hindernisse sind Möglichkeiten für die Internetverbindung in den Industrieländern inzwischen allgegenwärtig und in den Entwicklungsländern zunehmend verbreitet – und werden weiter zunehmen, sobald neue Satellitenkonstellationen in Betrieb genommen werden.

Somit dürften Seeleute auf der ganzen Welt bald bessere Möglichkeiten haben, mit ihren Angehörigen in Verbindung zu bleiben und auf eine Reihe von Plattformen und digitalen Diensten zuzugreifen, die ihr Leben auf See angenehmer gestalten können. Diese Zukunft wird jedoch nicht überall gleich aussehen.

Die Vorteile einer digitalen Flotte sind eindeutig. Es gibt zwar immer wieder Expertinnen und Experten für Schadensverhütung, die das Gegenteil behaupten, aber eine vernetzte Belegschaft dürfte zufriedener und motivierter sein. Auf der Unternehmensseite bietet die Möglichkeit, mehr Daten vom Schiff zu sammeln (ohne sie selbst zu erfassen), der Besatzung die nötige Transparenz, um effektive Strategien zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes zu entwickeln.

Auch wenn es inzwischen offensichtlich sein sollte, darf nicht vergessen werden, dass die digitale Transformation nicht gleichbedeutend mit autonomen oder ferngesteuerten Schiffen ist. Die Digitalisierung wird vielmehr eine Bereicherung für die verschiedenen Berufe in der Seefahrt darstellen, und der Mensch bleibt auch im digitalen Zeitalter der Schifffahrt im Mittelpunkt, so das Thetius-Team.

Digitale und vernetzte Hilfsmittel können die Leistung des Menschen steigern und seine Fähigkeiten ergänzen. Indem digitale Hilfsmittel auf die Bedürfnisse von Seeleuten abgestimmt werden, wird sich der Prozess der technologiegestützten Verbesserungen bei der Verringerung des Kohlendioxidausstoßes und beim Besatzungsmanagement schneller und effektiver entwickeln, so der Bericht.

Sobald Betreiber erkennen, dass moderne Schiffe ein komplexes sozio-technisches System sind, das die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine erfordert, ergibt sich ein größeres Bild. Befreit von Routine und banalen Aufgaben können sich Menschen besser auf komplexere Fragen konzentrieren und mithilfe eines besseren Situationsbewusstseins Entscheidungen treffen.

Damit dies jedoch geschehen kann, muss die Branche weiterhin talentierte und engagierte Menschen für sich gewinnen. Was dabei auch unbedingt berücksichtigt werden muss, ist die Notwendigkeit, diese Fachkräfte in Führungspositionen mit entsprechender Verantwortung zu befähigen.

Die digitale Transformation wird neue Schulungsmöglichkeiten bieten und die Mitarbeiterbindung durch bessere Arbeitsbedingungen fördern, aber auch die Vermittlung neuer Fähigkeiten und Kenntnisse erfordern, so das Beratungsunternehmen.

Was jedoch auch aus der Studie hervorgeht, ist, dass wesentlich mehr unternommen werden muss, damit menschliche Faktoren bei der Entwicklung digitaler Seeverkehrssysteme gebührend berücksichtigt werden und Arbeitskräfte in den Digitalisierungsprozess eingebunden werden.

Eine zentrale Erkenntnis der Studie deutet darauf hin, dass die Bereitschaft der Seeleute für Veränderungen möglicherweise größer ist, als viele glauben. Zwei von fünf Besatzungsmitgliedern (40 % der Befragten), die heute auf See mit digitaler Technologie arbeiten, weisen auf Unzulänglichkeiten im Systemdesign und mangelnde Benutzerfreundlichkeit hin. Diese Zahl gibt Grund zu Annahme, dass die Unzufriedenheit recht hoch sein dürfte – was wiederum bedeutet, dass Reedereien jetzt handeln müssen, wenn sie qualifiziertes Fachpersonal bei der Stange halten wollen.

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